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Kiliani-Wallfahrtswoche 2019

Barmherzigkeit im Alltag wagen

Kiliani-Gottesdienst der Marktkaufleute und Schausteller in der Marienkapelle – Generalvikar Keßler: „Wir haben viel mehr Möglichkeiten, als wir denken“

Würzburg (POW) Mit Schaustellern und Marktkaufleuten hat Generalvikar Thomas Keßler, Rektor der Marienkapelle, am Mittwochmorgen, 10. Juli, einen Gottesdienst in der Würzburger Marienkapelle gefeiert. Vor dem Hintergrund der Diskussionen um die „Sea Watch“-Kapitänin Carola Rackete und die Seenotrettung forderte er die rund 50 Gläubigen auf, das Evangelium auch in den kleinen Dingen des Alltags zu leben. „Wir ahnen gar nicht, was alles möglich ist, wenn wir uns tatsächlich mit den Frankenaposteln Kilian, Kolonat und Totnan in das Boot des Glaubens setzen und uns auf Jesu Weg einlassen.“

Als die Frankenapostel vor mehr als 1300 Jahren mit dem Boot von Irland nach Europa fuhren, sei das „Abenteuergeist pur“ gewesen, sagte der Generalvikar in seiner Predigt. Damals habe es noch keine Rettungsschiffe gegeben, um Menschen in Seenot zu helfen. „Heute gibt es Rettungsschiffe, aber die, die sie fahren, stehen unter dem Risiko, vor Gericht zu stehen.“ Es sei tragisch, Menschen aus politischen Gründen im Meer umkommen zu lassen, und Barmherzigkeit scheine in der Politik nicht an oberster Stelle zu sehen. Aber auch im Alltag sei das spürbar. „Wie geht es manches Mal auf unseren Autobahnen zu?“ Da würden bei Unfällen keine Rettungsgassen gebildet, und mancher drehe im Vorbeifahren noch einen Film. „Barmherzig sein, beißt sich das nicht mit unserer Erfahrung?“, gab Generalvikar Keßler zu bedenken.

Doch immer wieder hätten Menschen damit begonnen, die Seligpreisungen aus dem Evangelium zu leben und zu verkünden. „Selig sind die, die keine Gewalt anwenden, denn sie werden das Land erben. Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden“, zitierte der Generalvikar. Die Frankenapostel hätten sich „mit vollen Segeln auf den Weg gemacht, um Jesus zu verkündigen. So haben sie einen Glauben gebracht, der frei macht und Freude schenkt.“ Durch ihren Tod scheine ihr Vorhaben zunächst gescheitert zu sein. Doch auf dem Einband des Kiliansevangeliars, das in der Universitätsbibliothek aufbewahrt wird, sei die Antwort zu finden, sagte Generalvikar Keßler. „Er zeigt den Märtyrertod der Heiligen. Aus den Wunden wächst der Baum der fränkischen Kirche.“ Es sei Aufgabe dieser Kirche, die Botschaft Jesu heute weiterzutragen: „Aus der scheinbaren Ergebnislosigkeit, aus den Wunden wächst neues Leben.“ Gott halte sich aus der Geschichte nicht heraus, sondern nehme sich der Menschen an: „Wenn wir es nur wagen, diese Botschaft, und sei es ansatzweise, heute zu leben.“

Dabei könne es zu Enttäuschungen kommen, man könne ausgelacht werden oder sich plötzlich zwischen allen Stühlen befinden, fuhr der Generalvikar fort. „Aber es kann auch passieren, dass die Seligpreisungen durch uns plötzlich Strahlkraft bekommen. Wir ahnen gar nicht, was alles möglich ist, wenn wir uns tatsächlich mit den Frankenaposteln Kilian, Kolonat und Totnan in das Boot des Glaubens setzen und uns auf Jesu Weg einlassen. Wagen wir es, denn wir haben viel mehr Möglichkeiten, als wir denken, ganz zu schweigen von den ungeahnten Möglichkeiten Gottes mit uns.“

sti (POW)

(2819/0763; E-Mail voraus)

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