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Kiliani-Wallfahrtswoche 2022

Betend über die Alte Mainbrücke

Auftakt der Kiliani-Wallfahrtswoche 2022 – Rund 1000 Gläubige beim Pontifikalgottesdienst – Reliquienprozession von Sankt Burkard zum Kiliansdom – Delegation aus Irland feiert mit

Würzburg (POW) Die Kiliani-Wallfahrtswoche 2022 hat begonnen: Bischof Dr. Franz Jung eröffnete sie feierlich am Sonntag, 3. Juli, mit der Reliquienprozession von der Pfarrkirche Sankt Burkard über die Alte Mainbrücke in den Kiliansdom. Die Prozession fand nach zwei Jahren coronabedingter Pause erstmals wieder statt. Im Dom feierte der Bischof einen Pontifikalgottesdienst mit rund 1000 Gläubigen. Bischof Jung betonte: „Dem Vorbild der Frankenapostel sind wir verpflichtet. Mit einem hörenden Herzen wollen wir ihrem Beispiel folgen und uns unter ihren Segen stellen.“ Die Wallfahrtswoche steht in diesem Jahr unter dem biblischen Leitwort: „Verleih mir ein hörendes Herz.“ Eine Delegation aus der irischen Grafschaft Cavan feierte den Gottesdienst mit. Im Querhaus wurde die Feier für Gehörlose gedolmetscht. 

Die Prozession mit den Häuptern der Frankenapostel begann am Sonntagmorgen mit einer Statio in Sankt Burkard. Den Zug zum Dom begleiteten Weihbischof Dompropst Ulrich Boom, Vertreter des Domkapitels, Mitglieder des Diözesanrats, außerdem Familiaren des Deutschen Ordens, Ritter vom Heiligen Grab sowie Verbände, Vereine, Studentenverbindungen und Innungen. Den Reliquienschrein trugen Priesterseminaristen und Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Würzburg sowie der Malteser abwechselnd. Während der Kiliani-Wallfahrtswoche sind die Häupter der drei Frankenapostel in einem Schrein vor dem Altar des Kiliansdoms aufgestellt.

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In seiner Predigt sprach Bischof Jung von einer Zeitenwende, in der sich die Kirche aktuell befinde. „Was heißt es, heute Kirche zu sein?“ Ein hörendes Herz, um das der junge König Salomo im Alten Testament Gott bittet, sei in der aktuellen Umbruchsituation „vielleicht notwendiger denn je“. Menschen mit einem hörenden Herzen nähmen die Erwartungen wahr, die gerade bei einem Generationenwechsel im Raum stünden. „Aber sie beugen sich nicht den Ansprüchen, die an sie gestellt werden.“ Gottes Geist der Weisheit helfe, dieses neue Hinhören einzuüben.

Es sei wichtig, bei allen Entscheidungen die Vielfalt der Perspektiven einzubeziehen. Genau diesem Ziel dienen laut Bischof Jung die Weltbischofssynode und der Synodale Weg. Menschen mit einem hörenden Herzen seien in der Lage, Kritik anzunehmen, sofern diese konstruktiv und angemessen vorgetragen werde. „Die ehrliche Rückmeldung hilft, das gut Gemeinte vom wirklich Guten zu unterscheiden.“ Wer ein hörendes Herz habe, erkenne, auf welche Fragen jetzt eine Antwort gegeben werden müsse, und prüfe, welche gesellschaftlichen Kräfte, Gruppierungen und Initiativen als Unterstützer angefragt werden könnten.

Wer mit hörendem Herzen neue Schritte wage, tue das zudem in der Zuversicht, von Gott auf dem Weg geführt zu werden. Das bedeute zum Beispiel, um den Wert der Tradition zu wissen, ohne in Traditionalismus zu erstarren, weil die Tradition nicht fortgeschrieben wird. „Der Geist der Frömmigkeit bewahrt uns vor der inneren Erstarrung und hält uns dazu an, die Spannungen in jedem Veränderungsprozess auszuhalten“, sagte Bischof Jung. Gott leite dazu an, so Gottesdienst zu feiern, dass die Stimme des Herrn auch im Heute vernehmbar werde und nicht einfach ungehört verhalle.

Die Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan seien Vorbilder für das „Christsein unter den Menschen“. „Sie haben mutig ihre angestammte Heimat aufgegeben, um der Verheißung des Reiches Gottes nachzugehen und einen Neuanfang zu setzen“, betonte der Bischof. Da sie keine Alleingänge suchten, hätten sie sich der Einheit mit Rom versichert, indem sie vom Papst die Bestätigung für ihren Missionsauftrag suchten. „In einer Minderheitensituation, als ‚Christen unter den Menschen', haben sie unverzagt verkündet, denn sie vertrauten auf die Kraft ihrer Botschaft.“

Für die musikalische Gestaltung des Gottesdiensts im Dom sorgten Domorganist Professor Stefan Schmidt sowie – von Domkapellmeister Professor Christian Schmid und Teresa Schmid geleitet – der Domchor, die Domsingknaben und ein Bläserensemble mit der „Missa octavi toni“ von Orlando di Lasso sowie Werken unter anderem von Michael Praetorius und Maurice Duruflé. Bei der Prozession und bei der Begegnung nach dem Gottesdienst auf dem Kiliansplatz, die ebenfalls nach zweijähriger Coronapause wieder stattfand, spielte der Musikverein Wipfeld.

mh (POW)

(2722/0793; E-Mail voraus)

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