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Orden sind ein großes Geschenk

Bischof Jung feiert Pontifikalgottesdienst zum Tag der Orden und Missionare – Dank für reiche Ordenslandschaft im Bistum – „Die Gottsuche beinhaltet auch das Harte und Schwere im Leben“

Würzburg (POW) Mit rund 300 Ordensleuten, Missionaren und Gläubigen hat Bischof Dr. Franz Jung am Mittwoch, 11. Juli, den Kiliani-Tag der Orden und Missionare gefeiert. Die reiche Ordenslandschaft im Bistum Würzburg sei für ihn „eine echte Überraschung“ gewesen, sagte der Bischof beim Pontifikalgottesdienst im Würzburger Kiliansdom. „Es ist ein großes Geschenk, Menschen zu haben, die einem bestimmten Charisma Folge leisten und ein Bistum mit ihren vielfältigen Gaben bereichern. Das erfüllt mich mit großer Freude, aber auch mit Dankbarkeit. Das ist ein Geschenk, das ein Bischof nicht machen, aber sehr wohl unterstützen und fördern kann.“

In Anlehnung an das Leitwort der diesjährigen Kiliani-Wallfahrtswoche „Gott, mein Gott bist du, dich suche ich“ befasste sich Bischof Jung in seiner Predigt mit der Regel des heiligen Benedikt, in der es um die Novizen geht. Dort heiße es: „Man achte genau darauf, ob der Novize wirklich Gott sucht.“ Was diese Gottsuche ausmache und woraus sie bestehe, werde Stück für Stück in den weiteren Anweisungen entfaltet: Ob er Eifer habe für den Gottesdienst, ob er bereit sei, zu gehorchen, ob er fähig sei, Widerwärtigkeiten im Leben zu ertragen. „Gottsuche geschieht in der Liebe zur Liturgie und in der Liebe zum Wort Gottes. Dort wird er gefunden und dort wird das Wort Gottes für den Vollzug des Lebens eingeübt“, erläuterte der Bischof.

Der Gehorsam sei eine der schwierigsten Übungen im ganzen Leben, nicht nur im Ordensleben, fuhr Bischof Jung fort. Gehorsam sei dabei nicht einfach nur Unterordnung unter eine fremde Anweisung, sondern werde verstanden als die Einübung in die Lebensweise Jesu Christi, erklärte Bischof Jung: „Der eben nicht gekommen ist, den eigenen Willen zu tun, sondern den Willen des Vaters im Himmel.“ Dazu gehöre für den Novizen auch, Widerwärtiges zu ertragen. „Ob er damit umgehen kann, wenn die Dinge anders sind und er es sich anders vorgestellt hat.“ Auch die Rahmenbedingungen könne man sich nicht immer so zurechtrücken, wie es einem gefalle. „Wie gehe ich mit den Dingen um, die ich mir nicht ausgesucht und die ich eigentlich nicht gewählt habe, als ich mich für diesen Weg entschieden habe?“ Das Geheimnis von Kreuz und Auferstehung sei es, das nicht nur hinzunehmen, sondern auch anzunehmen als Teil der eigenen Berufung, sagte Bischof Jung.

Der heilige Benedikt sage, dass dieser Weg am Anfang nicht anders als hart und schwer sein könne. Deshalb solle man ganz offen über alles Harte und Schwere reden, fuhr der Bischof fort, „damit man sich keine Illusionen macht und sich nicht irgendwelche Luftschlösser baut, die dann in der Realität nicht standhalten“. Die Gottsuche beinhalte eben auch das Harte und Schwere im Leben, um das man gerne einen großen Bogen machen würde. Doch es sei zugleich eine Schule der Freiheit, sagte Bischof Jung. „Wie frei bin ich eigentlich, oder bin ich nur gefangen in meinen eigenen Vorstellungen und Wünschen? Macht der Glaube mich innerlich frei?“ Dazu gehöre auch Beharrlichkeit. „Es geht um dieses Geschenk, im Leben ausharren zu können bei einer Entscheidung, die man einmal getroffen hat.“

Diese vielen Bedingungen, die mit der Gottsuche verbunden sind, könnten sehr ernüchternd sein, sagte Bischof Jung. „Aber es ist genau der Weg, in dem der neue Mensch geformt wird, der in Christus auferstehen will, auf dessen Tod wir getauft wurden und zu dessen Leben wir berufen sind.“ Die Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan seien gehorsam bis in den Tod als Märtyrer gewesen, frei von sich selbst, und hätten das Harte und Schwere im Leben nicht gescheut. „Sie könnten uns Vorbild sein auf unserem Weg, auf dem wir ein ganzes Leben lang Novizen bleiben.“

Die anschließende Begegnung auf dem Kiliansplatz nutzten viele Ordensleute und Gläubige, um miteinander ins Gespräch zu kommen und einige Worte mit dem neuen Würzburger Bischof zu wechseln.

sti (POW)

(2918/0703; E-Mail voraus)

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