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„Zeichen der Liebe Gottes zu den Menschen“

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann feiert Gottesdienst mit Ehejubilaren aus Landkreisen Bad Kissingen, Haßberge, Rhön-Grabfeld und Schweinfurt – Paare erneuern Eheversprechen

Würzburg/Bad Neustadt/Bad Kissingen/Haßfurt/Schweinfurt (POW) Trotz des Halbfinal-Spiels der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gut besucht war der zweite Abend für Ehejubilare bei der Kiliani-Wallfahrtswoche am Mittwoch, 7. Juli: Rund 1100 Frauen und Männer aus der Stadt Schweinfurt sowie den Landkreisen Bad Kissingen, Haßberge, Rhön-Grabfeld und Schweinfurt haben bei einem Pontifikalamt mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann für 25, 50 und 60 Ehejahre gedankt. Feierlich erneuerten die Paare ihr Eheversprechen. Bischof Hofmann dankte den Jubelpaaren dafür, dass sie alle „erfüllte Hoffnungen auf eine geglückte Liebes- und Ehegemeinschaft“ verkörpern. Zusammen mit Mitgliedern des Domkapitels und weiteren Priestern und Diakonen erteilte er am Schluss der Feier den Jubelpaaren den Einzelsegen. Bei der anschließenden Begegnung im Innenhof des Domkreuzgangs war auch an die Fußball-Fans gedacht: Im Kardinal-Döpfner-Saal bestand Gelegenheit zum Public Viewing auf der Großleinwand.

In seiner Predigt zeigte sich Bischof Hofmann berührt von der großen Zahl der Ehepaare, die sich über Jahrzehnte die Treue hielten. Wie ein Frühlingserwachen im oft kalten Winter unserer Zeit sei diese gelebte Liebe. „Für mich gehören die Tage der Ehejubilare zu den beglückenden Erfahrungen der Kiliani-Wallfahrtswoche“, sagte der Bischof. Das Modell Ehe dürfe nicht aus der Mode kommen, weil es die Verbindung zum Geheimnis Gottes schlage. Das machten die Ehejubilare beeindruckend deutlich. „So ist weder der Eheabschluss ein nur rein privates Geschehen, noch das Scheitern einer christlichen Ehe nur für die Betroffenen eine Katastrophe“, erklärte der Bischof. Das Ehepaar, das durch die Gemeinschaft mit seinen Kindern eine Familie wird, lebe eine christliche Berufung, die zu einem eindringlichen und beglückenden Zeichen der Liebe Gottes zu den Menschen werde.

Gleichzeitig erinnerte der Bischof daran, dass heute viele Liebesbeziehungen zerbrächen. Die steigende Zahl von Ehescheidungen, die Infragestellung einer christlichen Ehe und die damit verbundene Suche nach ungebundenen Beziehungen ließen viele junge Menschen nicht mehr den Weg zur sakramentalen Eheschließung finden. „Bei der heute um sich greifenden Orientierungslosigkeit brauchen junge Menschen das Beispiel geglückter Lebens- und Ehevollzüge“, sagte Bischof Hofmann. Damit sei keineswegs gesagt, dass die oft große Not zerbrochener Ehen nicht der Aufmerksamkeit, des Mitleids und der Anteilnahme der Kirche bedürfe. „Junge Menschen aber, die sich orientieren wollen, brauchen dringend konkrete Vorbilder.“

Zu Beginn der Feier gossen Ehepaare symbolisch Wasser in sechs Krüge, die auf einzelne Eigenschaften hinwiesen: Liebe, Achtsamkeit, Freude, Geduld, Vergebung und Treue. „Die mit Wasser gefüllten Krüge symbolisieren das, was wir einbringen können, damit wir und andere unsere Beziehungen als wohltuend erleben“, sagte Diözesanfamilienseelsorger Domvikar Stephan Hartmann. Nach der Predigt erneuerten die Jubelpaare ihr Eheversprechen und sagten erneut Ja zueinander: „Wir wollen einander achten und ehren; wir wollen unserer Liebe Raum geben zwischen uns und die schönen und schweren Stunden miteinander teilen. Wir wollen gemeinsam Sorge tragen für die Menschen, die Du, guter Gott, uns anvertraust“, hallte es durch den Kiliansdom. Geglückte und zerbrochene Ehen schlossen die Jubelpaare in ihre Fürbitten ein. So beteten die Frauen und Männer auch für alle, deren Beziehung verheißungsvoll begonnen hat, aber trotz guten Willens heillos gescheiter ist, und für die Menschen, die den Tod des Ehepartners betrauerten. Emotionaler Höhepunkt war schließlich das gemeinsame Danklied „Nun danket alle Gott“ und der anschließende Einzelsegen für jedes Paar.

Für das Gelingen einer Ehe über 25, 50 oder 60 Jahre hatten die Paare auf Nachfrage ganz unterschiedliche Ratschläge parat: „Nicht stur, sondern aufmerksam sein. Die Schuld im Zweifelsfalle zuerst bei sich selbst suchen“, gaben das Ehepaar Anni (81) und Rudolf Sterzinger (84) aus Mellrichstadt als Tipp. Der gemeinsame Glaube an Gott aber sei „das Allerwichtigste“. Sie blickten auf 60 gemeinsame Ehejahre zurück. Die Goldhochzeiter Renate (76) und Ernst Bünner (78) aus Bad Kissingen zeigten sich „dankbar“, 50 Jahre lang gemeinsam durchs Leben gegangen zu sein. „Es ist wichtig, dass man einander vertraut, dass man nachgibt und verzeiht“, sagten die zwei. Besonders freuten sie sich über den Einzelsegen, den ihnen Bischof Hofmann spendete. „Wir wollten unser Eheversprechen erneuern. Der Rahmen im Dom war dafür sehr gut, denn wir wollten keinen Gottesdienst, bei dem wir dann groß im Mittelpunkt stehen“, erklärten Petra (44) und Armin Heurich (49) aus Kothen, die nach 25 Jahren Ehe „Respekt, Achtung vor dem anderen und Ehrlichkeit“ als besonders wichtig erachten.

(2810/0879; E-Mail voraus)

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