Würzburg (POW) Die größte Rettungswache der Malteser in Bayern hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann nach monatelangen Umbau- und Renovierungsarbeiten am Freitag, 24. März, in Würzburg gesegnet. „Unser Nächster ist immer der Mensch, der gerade Hilfe braucht“, betonte der Bischof. Rund 1,1 Millionen Euro kostete die Baumaßnahme. An der Einweihungsfeier nahmen neben Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Eberhard Nuß, Landrat des Landkreises Würzburg, zahlreiche Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Kirche teil.
Der Umbau der Rettungswache, die sich seit 1991 im Würzburger Stadtteil Zellerau befindet, sei dringend notwendig gewesen, erläuterte Rainer Kaufmann, Bezirksgeschäftsführer der Malteser. Unter anderem neue Hygienevorschriften, eine gestiegene Zahl an Mitarbeitern und immer mehr benötigtes Material hätten eine Erweiterung unumgänglich gemacht. Der Diözesan-Caritasverband (DiCV) als Vermieter habe sich in vorbildlicher Weise für die Malteser eingesetzt, attestierte Kaufmann.
Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des DiCV, zog eine Parallele zwischen dem Engagement der Malteser und dem Blick, den das berühmte Schlüsselloch an der Zentrale der Malteser auf dem Aventin in Rom freigibt: Von dort aus sehe man die Kuppel des Petersdoms. Ähnlich verhalte es sich mit der Rettungswache: Durch den Einsatz der Malteser geschehe mehr als nur die medizinische Versorgung von Menschen in Not. „Durch Ihre Arbeit wird den Menschen deutlich: Du bist in guten Händen, und Gott ist es, der letztlich seine Hand um Dich hält.“ Vorbildlich seien die Malteser in der großen „Caritas-Familie“ vernetzt. „Letztlich erleben die Menschen auch durch den Rettungsdienst ein Stück Kirche.“ Besonderen Dank zollte Bieber Hubert Grauer vom Fachbereich Objektmanagement des DiCV. Diesem sei es zu verdanken, dass die Bausumme letztlich gar zehn Prozent unter dem ursprünglichen Ansatz geblieben sei.
Als „zentralen Pfeiler in der Blaulichtlandschaft der Stadt“ bezeichnete Oberbürgermeister Schuchardt den Rettungsdienst der Malteser. Wie viel hier von den 85 Mitarbeitern geleistet werde, machten die rund 21.500 Einsätze im vergangenen Jahr und die knapp 460.000 in diesem Zeitraum von den 15 Fahrzeugen zurückgelegten Kilometer deutlich. Darüber hinaus leisteten gut 250 ehrenamtliche Helfer unter anderem in Hospizarbeit, Trauerbegleitung oder durch Besuchsdienst großen Einsatz, um menschliches Leid zeitgemäß zu lindern, sagte Schuchardt. „Die Malteser sind aus Tradition modern.“
Erfreut über den „allerhöchsten Standard“ des umgestalteten Gebäudes zeigte sich Landrat Nuß, Vorsitzender des Zweckverbands Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Würzburg. Das sehr arbeits- und zeitintensive Projekt habe sich gelohnt. „Letztlich lebt die Rettungswache aber von den Menschen, die dahinter stehen – und das sind großartige Menschen.“ Allen Rettern wünschte er, dass sie stets unversehrt von ihren zum Teil gefährlichen Einsätzen zurückkehrten – „auch seelisch“.
Im Namen des Bayerischen Roten Kreuzes, der Berufsfeuerwehr Würzburg und seiner Organisation gratulierte Uwe Kinstle, Regionalvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe, den Maltesern zur neuen Wache. „Wir freuen uns mit Euch!“ Er unterstrich das freundschaftliche und gute Verhältnis der Würzburger Rettungsdienste untereinander. „Es ist wie in einer Ehe. Manchmal haben wir auch Probleme miteinander. Aber dann kommt das auch auf den Tisch und wir klären das.“
Für die musikalische Gestaltung der Feier sorgte das Streicherensemble „Das rote Quartett“.
mh (POW)
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