Würzburg (POW) Rund 750 Personen haben am Dienstagnachmittag, 10. Juli, an der Pontifikalvesper mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zum Tag der Priester und pastoralen Berufe im Kiliansdom teilgenommen. Der Gottesdienst, fester Bestandteil der Kiliani-Wallfahrtswoche, fand erstmals nicht in der Neumünsterkirche statt, weil diese wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist. In seiner Predigt ermunterte Bischof Hofmann die Seelsorger, sich immer wieder neu von Gottes Liebe berühren zu lassen und bei ihm Kraft zu tanken. So könne der Samen, den die Märtyrer Kilian, Kolonat und Totnan gelegt haben, auch im 21. Jahrhundert Frucht bringen. Der Bischof verglich die Umbruchsituation in den Pfarreien des Bistums Würzburg, die zu Pfarreiengemeinschaften zusammen geschlossen werden sollen, mit den Sorgen der Israeliten zur Zeit des Propheten Nehemia. Auch dieser habe sich trotz äußerer Widrigkeiten nicht von seinem Glauben an Gottes Macht abbringen lassen: „Er vertraut ganz auf den Allmächtigen und sagt: Die Freude am Herrn ist meine Stärke.“ Wie der Bischof weiter ausführte, wisse er, dass die Gläubigen heute immer mehr den Einflüssen der Individualisierung, der Verrohung und Sexualisierung und der Angst vor Terror ausgesetzt seien. „Sie fordern eine immer höhere Qualität in Predigt und Diakonie. Das alles ist leichter gesagt als getan.“ Dennoch mache er sich keine Sorgen um die Zukunft der Kirche, sagte der Bischof. Wichtig sei bei allem seelsorgerischen Tun, sich immer wieder Kraft bei Gott zu holen und sich von ihm führen zu lassen. „Ruhen Sie regelmäßig beim Herrn aus. Nehmen sie sich Zeit für Gebet, Anbetung und Brevier“, rief der Bischof den Frauen und Männern im Dom zu. Auch die Zeit für Muße und Rekreation sei von großer Bedeutung, um ein Ausbrennen der Seelsorger zu verhindern.
(2807/1026; E-Mail voraus)
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