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Der Glaube der Frankenapostel lebt

Jugendwallfahrt, Reliquienprozession und Vesper zum Auftakt der Kiliani-Wallfahrtswoche – Bischof Dr. Friedhelm Hofmann: „Wer Hoffnung hat, lebt anders“ – Irischer Botschafter David Donoghue als besonderer Gast

Würzburg (POW)Mit einer Jugendwallfahrt und einer Reliquienprozession mit den Häuptern derFrankenapostel hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Samstag, 5. Juli, dieKiliani-Wallfahrtswoche 2008 eröffnet. Sie steht unter dem Motto „Zur Hoffnungberufen“. Von der Pfarrkirche Sankt Burkard begleiteten mehrere HundertJugendliche und Erwachsene die Häupter der Frankenapostel zusammen mit demBischof, Weihbischof em. Helmut Bauer, dem Domkapitel sowie Mitgliedern desDiözesanrats über die Alte Mainbrücke in den Kiliansdom. Fahnenabordnungen derdeutsch-irischen Gesellschaften Würzburg und Hallstadt sowie zahlreicherweiterer Vereine und Verbände unterstrichen den feierlichen Charakter derProzession. Im Dom feierte der Bischof mit den Gläubigen eine Vesper, ehe alle denAbend bei irischer Musik im Innenhof des Domkreuzgangs ausklingen ließen. Erstmalzu Kiliani war das in diesem Jahr erweiterte 20-stimmige Domgeläute zu hören. Alsbesonderen Gast begrüßte Bischof Hofmann David Donoghue, irischer Botschafterin Deutschland.

Bischof Hofmann verwies bei der Vesper am Samstagabend darauf,dass auf den Tag genau vor 1220 Jahren erstmals die Gebeine der Frankenapostel indas Neumünster überführt worden seien – im Beisein Karls des Großen. Er ermuntertedie Jugendlichen, sich auf Gottes Liebe einzulassen. „In Christus ist GottMensch geworden und durch ihn hat er uns seine Liebe überdeutlich geschenkt.Ohne Christus sähe es düster aus“, sagte der Bischof. Er warnte vor einem neuenAtheismus, der versuche, die Botschaft von einem liebenden Gott unter Verweisauf das Leiden in der Welt auszuhebeln. Christen litten unter der Realität vonVerbrechen und Katastrophen wie alle anderen. Gott habe in Jesus Christus sichselbst unter Angst und Schmerzen in das Zentrum des Leidens begeben, es durchlittenund durch seinen Tod am Kreuz im Kern überwunden. „Ich darf mir sagen, dass ichim Leiden geliebt bin. Es kann keine Situation in meinem Leben geben, in derich aussichtslos verloren bin. Indem ich mein Leben auf Christus ausrichte,gebe ich ihm die Möglichkeit, hier und heute das Leiden zu vermindern“, riefder Bischof den Jugendlichen zu. Diözesan-Jugendpfarrer Thomas Eschenbacherbetonte zu Beginn der Prozession in Sankt Burkard, dass der feierliche Zug mitden Reliquien Kilians, Kolonats und Totnans ein nach außen hin wahrnehmbaresZeichen des Christentums sei. „Der Glaube und die Liebe der Frankenapostel istnie gestorben. Er lebt auch heute, nach über 1300 Jahren, in uns weiter.“

Rund 45 Jugendliche und junge Erwachsene waren amSamstagvormittag um 11 Uhr in Retzstadt zur Wallfahrt nach Würzburgaufgebrochen. „Die Strecke war mit rund 20 Kilometern ziemlich anstrengend, dieerste große Steigung kam gleich am Anfang“, erklärte Marina Schulthes (14) ausSchöllkrippen. Für ihre Freundin Lusia Ebert (14), ebenfalls aus Schöllkrippen,war vor allem die aus dem Glauben genährte Gemeinschaft, ein besonderesErlebnis. „Die Predigt des Bischofs hat mich berührt“, sagte sie. Wie diebeiden anderen Mädchen will Sonja Behl (14) aus Geiselbach auch im kommenden Jahrwieder an der Kiliani-Jugendwallfahrt teilnehmen: „Wenn ich die vielenJournalistenfragen richtig interpretiere, ist das heute der Beginn einer großenSache.“ Für die musikalische Gestaltung sorgten in Sankt BurkardDiözesanmusikdirektor Gregor Frede an der Orgel und Julian Büttner am Saxophon,bei der Prozession die Blaskapelle Hermann Gropp sowie bei der Vesper im Domdie Aschaffenburger Band Zeitzeichen. Sie führte zum Abschluss derKiliani-Jugendwallfahrt am späten Samstagabend ihr Musical „Kilian, Kolonat undTotnan“ im Dom auf.

Beim Pontifikalgottesdienst zum Hochfest der FrankenapostelKilian, Kolonat und Totnan am Sonntag, 6. Juli, betonte Bischof Hofmann vorüber 1100 Gläubigen in der Predigt, dass durch das Evangelium das gesamtemenschliche Leben in einem neuen Licht stehe: „Wer Hoffnung hat, lebt anders.Ihm ist ein neues Leben geschenkt worden.“ Der Bischof unterstrich, dass dasLeben eines jeden Menschen vom ersten Augenblick seines Daseins bis zum letztenAtemzug für den Menschen nicht verfügbar sei. Schon Paulus habe mit dem Zweifelder Menschen gerungen, die sich schwer damit taten, auf etwas zu hoffen, wassie noch nicht verwirklicht sahen, betonte Bischof Hofmann am Sonntag. PapstBenedikt XVI. betone in seiner aktuellen Enzyklika „Spes salvi“: „Erst wenn dieZukunft als positive Realität gewiss ist, wird auch die Gegenwart lebbar.“ Werdaran glaube, dass jeder Mensch von Gott geliebt ist, bemühe sich um einegerechte Verteilung der Güter, um die Bildungsgerechtigkeit und für diegleichwertige Akzeptanz behindert, kranker und alter Menschen. „Sollten wir unsvon dieser im Glauben errungenen Wertevorstellung verabschieden, ist dieZukunft nicht nur einzelner Menschen, sondern der Menschheit bedroht“, betonteder Bischof. Kirchliche Appelle an die Verantwortlichen in Gesellschaft,Forschung und Politik seien kein unbotmäßiges Einfordern kirchlicherPrivilegien, sondern Ausdruck verantwortungsvollen Handelns. Für diemusikalische Gestaltung des Pontifikalgottesdienstes sorgten der Figuralchor Kölnunter der Leitung von Richard Mailänder, sowie unter Leitung von Domkapellmeister Martin Berger und Domkantorin JudithSchnell Domchor, Domsingknaben und Bläserensemble am Würzburger Dom mit Werkenfür drei Chöre von Praetorius und Schütz. Die Orgel spielte DomorganistProfessor Stefan Schmidt.

mh (POW)

(2808/0854;E-Mail voraus)

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