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Familientreff mit Kamelreiten zum Abschluss

Über 13.000 Menschen kamen zur Kiliani-Wallfahrtswoche 2006 – Bischof Hofmann und Weihbischof Bauer machen sich für christliche Ehe stark – Motto „Kommt und seht!“ – Internationales Familienfest als Besuchermagnet

Würzburg (POW) Mit einem großen internationalen Familienfest ist die Kiliani-Wallfahrtswoche 2006 am Sonntag, 9. Juli, in Würzburg zu Ende gegangen. Vor rund 1600 Kindern und Jugendlichen, Eltern und Gläubigen aus aller Welt rief Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am letzten Tag der Festwoche im Kiliansdom auf, hinaus in die Welt zu gehen und den Menschen zu zeigen, was es bedeute, Liebe zu schenken und zu empfangen. „Familien sind da beglückend zu erleben, wo die Liebe untereinander spürbar wird, wo einer für den anderen da ist“, sagte der Bischof. Leider machten manche Kinder in Deutschland auch gegenteilige Erfahrungen, bedauerte er gleichzeitig.

Die Wallfahrtswoche vom 2. bis 9. Juli stand ganz im Zeichen des Mottos „Kommt und seht“. Das Jesuswort aus dem Johannes-Evangelium lockte insgesamt über 13.000 Menschen nach Würzburg, um die im Dom aufgestellten Häupter der Bistumspatrone Kilian, Kolonat und Totnan zu verehren und die Gemeinschaft der Bistumsfamilie zu erleben. Besonders große Resonanz fand die Premiere des Tags der Schulen: Rund 1600 Schülerinnen und Schüler ließen den Dom aus allen Nähten platzen und sorgten schließlich auch dafür, dass die Kilianiwoche überregional Schlagzeilen produzierte. Grund: Rund 30 Schülerinnen im Alter zwischen 12 und 16 Jahren mussten sich während der heiligen Messe von den Malteser-Schwesternhelferinnen behandeln lassen. Einen Großeinsatz hatten die Malteser außerdem am Tag der Kranken und Behinderten. Mit über 80 MHD-Transportern brachten 150 Helferinnen und Helfer über 400 Kranke und Behinderte in den Dom und ermöglichten den vor allem älteren Menschen ein besonderes Fest am Schrein der Frankenapostel.

Bei den Gottesdiensten in der Wallfahrtswoche machten sich Bischof Hofmann und Weihbischof Helmut Bauer immer wieder für die christliche Ehe und Familie stark. Die Frankenapostel seien gestorben, weil sie sich für den Schutz der christliche Ehe einsetzten, sagte der Bischof. Auch heute sei die Ehe vielfach gefährdet: Wenige Paare ließen sich kirchlich trauen, die Scheidungszahlen seien hoch, viele Paare wollten keine Kinder. „Gerade die Jugend aber braucht die beispielhaft vorgelebte christliche Ehe als Zeugnis und Vorbild.“ Weihbischof Bauer appellierte an Politiker und Ratsmitglieder, stärker dafür einzutreten, dass ungeborenen Kindern und alten Menschen sowie Fremden keine Gewalt angetan werden dürfe. „Der Staat muss seine Macht einsetzen, die Einzigartigkeit der Ehe zu schützen.“

Bei jedem Treffen griffen Bischof Hofmann und Weihbischof Bauer das Motto der Wallfahrtswoche, Kommt und seht!“, auf und luden die Menschen ein, sich selbst ein Bild von Gottes Nähe zu machen. Weiter ermutigten die Bischöfe zu einem überzeugenden Christsein. Als Eltern, Großeltern und Geschwister sollten die Gläubigen gerade in der heutigen Zeit vorbildliche Hörer der Worte Jesu sein, damit Menschen die Liebe Gottes in Jesus Christus erkennen würden, sagte der Weihbischof. Bischof Hofmann rief vor allem die Ordensleute auf, etwas von Gottes Lebenswirklichkeit aufscheinen zu lassen. Sie sollten den Schatz ihrer Berufung zu Armut, Gehorsam und Ehelosigkeit hegen und pflegen. An alle Gläubigen appellierte der Bischof, angesichts eines erschreckenden Rückgangs der Zahl der Christen in Deutschland nicht untätig zuzusehen, sondern die befreiende Botschaft Jesu in die Gesellschaft hinein zu tragen.

Gut besucht mit leichten Rückgängen – so lassen sich die täglichen Wallfahrtsgottesdienste für die 22 Dekanate beschreiben. Mit zunehmenden Teilnehmerzahlen wurden dabei aber pfiffige Ideen belohnt, wie beispielsweise die Schiffswallfahrten aus den Pfarreiengemeinschaften Zellingen und Retztal sowie aus dem Dekanat Ochsenfurt. Die erstmals durchgeführte Fahrt auf dem Main von Ochsenfurt nach Würzburg konnte nicht alle Teilnehmer aufnehmen, die mitkommen wollten. Sehr guten Anklang fanden meist die Feiern bestimmter gesellschaftlicher und kirchlicher Gruppen im Dom, sei es am Tag der Schulen und am Tag der Förderschulen, am Tag der Politiker und Laienräte oder am Tag der Kranken und Behinderten. Zur Tradition der Festwoche gehörte die Verleihung der kirchlichen Lehrbefugnis „Missio canonica“. Bischof Hofmann beauftragte in diesem Jahr 51 Religionslehrerinnen und -lehrer. Mehr Interesse hatte man sich am Treffen der geistlichen Gemeinschaften und beim Tag der Jugend mit der „Dour de Frangn“ erhofft.

Der große Renner der Woche war schließlich das Internationale Familienfest zum Abschluss der Kilianiwoche. Bischof Hofmann gab den Familien mit auf den Weg, die Liebe Gottes im Alltag zu leben, damit die Familien Orte und Horte würden, in denen sich jeder gerne aufhalte. Familien sollten Gemeinschaften sein, die tragen, und Geburtsstätten des Glaubens. „Dann können auch wir zu anderen sagen, die auf der Suche nach Gott sind: Kommt zu uns und seht!“

In Folge der jüngsten Lourdeswallfahrt erwies sich das Treffen als Besuchermagnet. Der für über 1000 Personen gerichtete Mittagstisch reichte nicht aus. Das Domumfeld wurde bei dem Familienfest zu einer bunten Spielwiese – mit einem Kamelreiten als Hauptattraktion. Schlange stehen war angesagt. Kinder und Jugendliche konnten dabei auf Einladung des Eine-Welt-Forums, des Weltladens und des Missionsreferats der Diözese „Wüstenerfahrungen“ machen. Der Tag klang mit der Filmvorführung zur Lourdeswallfahrt und einem Gebet der Familien mit Bischof Hofmann aus.

(2806/1015; E-Mail voraus)

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