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Feierliche Prozession zum Kiliansdom

Auftakt der Kiliani-Wallfahrtswoche 2017 – Rund 1200 Gläubige feiern Pontifikalgottesdienst mit – Zug mit Reliquien von Sankt Burkard über die Alte Mainbrücke – Bischof Hofmann: Christen sind aufgerufen, die Probleme in der Welt zu minimieren – Kirchenchöre gestalten Pontifikalvesper am Samstagabend

Würzburg (POW) Die Kiliani-Wallfahrtswoche 2017 ist am Sonntag, 9. Juli, bei strahlendem Sonnenschein mit der Reliquienprozession von der Pfarrkirche Sankt Burkard über die Alte Mainbrücke in den Kiliansdom und einem Pontifikalgottesdienst feierlich eröffnet worden. Sie steht in diesem Jahr unter dem Psalmvers „Nahe ist der Herr allen, die ihn rufen!“. Rund 1200 Gläubige füllten den Dom. Eigens auf Englisch begrüßte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann den Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin und Bischof Philip Leo O’Reilly, in dessen Bistum Kilmore die Ortschaft Mullagh, der Geburtsort Kilians, liegt. Von dort und aus dem Umland waren rund 60 Iren eigens zum Auftakt der Kiliani-Wallfahrtswoche nach Würzburg gereist. Der Gottesdienst war zugleich Wallfahrtstag des Dekanats Würzburg-Stadt.

Die Seligpreisungen der Bergpredigt seien Grundlage und Motivation für die Frankenapostel gewesen, sich von Irland aus auf den Weg zu machen, um am Main zu missionieren, erklärte der Bischof in seiner Predigt. Für den Erfolg der Mission durch die irischen Mönche auf dem Festland sei zudem entscheidend gewesen, dass das Christentum in Irland nicht durch die christlich-hellenistische Wissenschaft geprägt war. „Kilian, Kolonat und Totnan haben in Irland das Ewige wirksam werden lassen in ihrem Inneren. Sie haben das Ewige als formgebende Kraft erlebt und bezeugt. Sie haben so mit Gott die Mauern ihres engen Lebensumfelds überwunden.“ So seien die irischen Missionare für die Menschen in Franken zu einem unglaublich großen Segen geworden. „Sie haben hier unter Einsatz ihres Lebens den Glauben verkündet und uns die Frohe Botschaft vom Ewigen Leben geschenkt.“

Gerade weil den Gläubigen heute oft der Wind entgegenwehe, sei es nicht immer leicht, sich in der Schule oder am Arbeitsplatz zur Kirche zu bekennen. „So mancher von uns muss sich nicht selten mühsam zur Wehr setzen und ätzende Kirchenkritik aushalten“, sagte Bischof Hofmann. Es sei dann schwer, mit Begeisterung zu sagen, welche wertvollen Impulse im Glauben geschenkt werden. Es helfe die Erfahrung von Gemeinschaft, wie sie in gemeinsamen Gottesdiensten gewonnen werden könne. „Ich denke jetzt besonders auch an unsere große Wallfahrt der Generationen nach Lourdes in der Pfingstwoche, an den ersten diözesanen Ehrenamtstag, aber auch an das große soziale Engagement in unserem Bistum. Wir können gerade in dieser Wallfahrtswoche erleben, dass Kirche lebendig, bunt und jung ist.“ Bischof Hofmann rief die Gläubigen auf, als Antwort auch zum Segen für andere zu werden. „Dazu sind wir berufen. Statt die Probleme in dieser Welt zu vergrößern, dürfen wir sie minimieren.“ Als Christen seien sie aufgerufen, voller Mut und Vertrauen in die Zukunft zu gehen. „Gott selbst ist das Herz der Kirche von Würzburg. Er hilft uns, dass sein Geist durch uns bis in den letzten Winkel des Bistums hinein wirkt, damit wir zum Segen für andere werden.“

Erzbischof Martin dankte am Ende des Gottesdiensts auf Deutsch für die beeindruckende Feier. Die Verbindung zwischen Franken und Iren sei ein wichtiger Beitrag für den Frieden in Europa. Er rief die Gläubigen auf, gemeinsam in christlicher Gesinnung denen zu begegnen, die heute nach Europa kommen, weil sie hier Frieden suchten. „Wir sind gefragt, durch unser Leben in unseren Ländern den Glauben zu bezeugen. Hoffentlich sind die künftigen Generationen stolz auf uns – wie wir es heute auf Kilian und seine Gefährten sind.“

Die Prozession mit den Häuptern der Frankenapostel begann am Sonntagmorgen mit einer Statio in Sankt Burkard. Dort erinnerte Bischof Hofmann daran, dass seit 2007 die Prozession mit den Reliquien der Frankenapostel von Sankt Burkard zum Dom den Auftakt der Wallfahrtswoche bildet. Den Zug zum Dom begleiteten neben den beiden irischen (Erz-)Bischöfen Weihbischof Dompropst Ulrich Boom, Vertreter des Domkapitels, Mitglieder des Diözesanrats, außerdem Familiaren des Deutschen Ordens, Ritter vom Heiligen Grab sowie Verbände, Vereine, Studentenverbindungen und Innungen. Den Reliquienschrein trugen Priesterseminaristen und Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Würzburg abwechselnd. Während der Kiliani-Wallfahrtswoche sind die Häupter der drei Frankenapostel in einem Schrein vor dem Altar des Kiliansdoms aufgestellt.

Für die musikalische Gestaltung des Gottesdiensts im Dom sorgten Domorganist Professor Stefan Schmidt sowie, von Domkapellmeister Christian Schmid und Domkantor Alexander Rüth geleitet, der Domchor, die Domsingknaben und ein Bläserensemble mit Werken unter anderem von Michael Praetorius und William Byrd. Bei der Prozession und bei der Begegnung nach dem Gottesdienst auf dem Kiliansplatz spielte der Musikverein Wipfeld.

Am Samstagabend, 8. Juli, dem Festtag der Frankenapostel, feierte Bischof Hofmann als kirchenmusikalischen Auftakt eine Pontifikalvesper im Dom. Rund 650 Gläubige nahmen daran teil. Die Feier wurde von mehr als 250 Sängerinnen und Sängern verschiedener Kirchenchöre aus dem Bistum und einem Bläserensemble unter der Gesamtleitung von Diözesanmusikdirektor Gregor Frede gestaltet.

mh (POW)

(2817/0744; E-Mail voraus)

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