Im Februar 2010 wurden gegen Pater Damian Mai OFMConv von verschiedener Seite Vorwürfe wegen sexueller Übergriffigkeit beziehungsweise wegen zu distanzlosen Verhaltens erhoben. Die Provinzleitung der Franziskaner-Minoriten hat in Abstimmung mit der Diözese Würzburg daraufhin die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Mit Bescheid vom 9. August 2010 wurden die Ermittlungen (meist wegen Verjährung) eingestellt. Damit wurde staatlicherseits nicht überprüft, ob die Vorwürfe tatsächlich zutreffen. Nach unseren Erkenntnissen gehen wir von der Richtigkeit der gegen Pater Damian Mai erhobenen Anschuldigungen aus. Dies zeigt, dass juristische und moralische Ebene nicht deckungsgleich sind. Die Berichte der betroffenen Personen werden sowohl von der Provinzleitung wie vom Bistum für glaubwürdig gehalten. Deshalb wird Pater Damian Mai, der schon seit 22. Februar von seinen Tätigkeiten für die Diözese beurlaubt war, mit sofortiger Wirkung definitiv von seinen Funktionen als Diözesankaplan der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ), sowie als Geistlicher Begleiter der Arbeitsgemeinschaft Kirche und Sport und des DJK Ortsverbandes Würzburg entpflichtet. Die Ordensleitung verfügt darüber hinaus, dass er nicht weiter im Würzburger Franziskanerkloster wohnen kann, und hat sich wegen weiterer Schritte an den Ordensgeneral in Rom gewandt. Sowohl das Bistum wie die Ordensoberen entschuldigen sich bei den Betroffenen, die unter dem nicht hinnehmbaren Verhalten von Pater Damian zu leiden hatten beziehungsweise immer noch leiden. Beide Institutionen sind auch weiterhin zu Gesprächen mit den Betroffenen bereit, um eventuell notwendig werdende Hilfen abzuklären.

Pater Leo Beck OFMConv, Provinzial der deutschen Franziskaner-Minoriten

Dr. Karl Hillenbrand, Generalvikar der Diözese Würzburg

(4010/1221; E-Mail voraus)