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Zusammenfassung Kiliani-Wallfahrtswoche 2025

Hoffnung in vielen Facetten

Wallfahrtswoche mit vielfältigem Programm – Ökumenischer Gottesdienst, „Nacht der Hoffnung“ sowie Besuche im Hospiz und auf der Palliativstation – Mehr als 14.000 Menschen nehmen an Wallfahrtsangeboten und Ehejubilarsgottesdiensten in der Woche davor teil

Würzburg (POW) Warum Christinnen und Christen Grund zur Hoffnung haben, das hat die Kiliani-Wallfahrtswoche 2025 in vielfältiger Weise aufgezeigt. Sie stand, inspiriert vom Heiligen Jahr, unter der Überschrift „Pilger der Hoffnung“. Insgesamt rund 14.000 Personen haben an den Gottesdiensten und Veranstaltungen teilgenommen. Das Motto war der rote Faden der Predigten in den zahlreichen Wallfahrtsgottesdiensten für die Regionen und spezielle Zielgruppen. Am Donnerstag und Freitag vor Beginn der Wallfahrtswoche feierten mehr als 1700 Ehepaare die Gottesdienste für Ehejubilare mit. Den Kiliani-Abschluss bildete ein großer Gottesdienst für Familien und die Weltkirche unter dem Motto „Familie.Welt.Weit“ mit Bischof Dr. Franz Jung am Sonntag, 13. Juli.

Bischof Jung, Weihbischof Paul Reder und Weihbischof em. Ulrich Boom hoben bei den zahlreichen Gottesdiensten immer wieder hervor, dass die christliche Hoffnung kein blinder Zweckoptimismus sei. Vielmehr sei diese darin begründet, dass Gott in der Auferstehung Jesu beweise, dass der Tod nicht das letzte Wort habe. Zudem machten die Emmaus-Jünger, die verzweifelt und desillusioniert Jerusalem verlassen, die Erfahrung, dass da einer mit ihnen gehe. Dieser zunächst Unbekannte stelle Fragen, weite den Blick und gebe neue Perspektiven. Erst als er mit ihnen das Brot bricht, werde ihnen klar: Es ist der Auferstandene, der mitten unter ihnen ist und auch schon die ganze Zeit war.

Neben der Wallfahrt zum Grab der Frankenapostel und dem Besuch der Gottesdienste war auch in diesem Jahr die anschließende Begegnung und der Austausch untereinander und mit Vertretern des Bistums für die Gläubigen ein wichtiger Baustein. Bischof Jung und seine Mitbrüder im Bischofsamt nahmen sich stets ausgiebig Zeit, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. „Zur Wallfahrt gehört doch die Begegnung einfach auch dazu“, war immer wieder auf dem Kiliansplatz zu hören.

„Ich freue mich, mit Ihnen allen gemeinsam als große Glaubensfamilie diesen Gottesdienst zu feiern. Denn Kilian, Kolonat und Totnan sind ausgezogen, um Menschen im Namen Jesu Christi über alle Grenzen hinweg zu der einen Familie zusammenzufügen“, begrüßte Bischof Jung die rund 750 großen und kleinen Gottesdienstbesucher im Gottesdienst für Familien und die Weltkirche zum Abschluss der Kiliani-Wallfahrtswoche. Darunter waren viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der großen Familienwallfahrt nach Südtirol, erkennbar an ihren grünen Kappen. Zuvor hatten sich die Menschen gegenseitig in ihren Muttersprachen „Guten Morgen“ gewünscht: „Bom dia“, „Suprabhaatham“, „Dobroho Ranku“ schallte es durch den Dom – ein kleiner Einblick in die vielen Sprachen, die von Menschen im Bistum Würzburg gesprochen werden.

Wie ging es den beiden Jüngern, die auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus Jesus trafen? Alexander Sitter, Referent der Diözesanstelle Weltkirche, und Yvonne Faatz, Leiterin des Referats „Partnerschaft – Familie“, zeigten es mit drei großen Bildern von Emojis: einem traurigen, einem erstaunten und einem glücklichen Smiley. Die Jünger seien traurig gewesen, weil sie Jesus nicht gehen lassen wollten, sagte Bischof Jung in seiner Predigt. Es sei immer gut, wenn man nachts nicht alleine sei, sondern jemand da sei, ob die Eltern, Geschwister oder Jesus, wandte sich der Bischof an die Kinder. Als Jesus das Brot brach, hätten die Jünger ihn erkannt und gestaunt, fuhr der Bischof fort. Brotbrechen heiße, das Leben miteinander zu teilen. Deshalb seien die gemeinsamen Mahlzeiten, bei denen man über den Tag spreche und das, was man erlebt hat, das Wichtigste im Familienleben. „Dann wird es leicht, und dann wird es schön.“ Jesus habe mit den Jüngern gesprochen, und ihr Herz habe vor Glück gebrannt. Deshalb solle man auch in der Familie dem Gebet einen wichtigen Stellenwert geben, sagte Bischof Jung weiter. „Dazu braucht es feste Zeiten, in denen man miteinander betet und mit Ihm die Dinge bespricht, die uns wichtig sind.“ Der Bischof wünschte allen, dass „das Feuer im Herzen für Christus niemals ausgeht“.

Am Ende des Gottesdienstes wurde der Schrein mit den Häuptern der Frankenapostel wieder feierlich im Altar des Kiliansdoms platziert. Viele Kinder verfolgten das aus nächster Nähe im Altarraum mit. Musikalisch gestaltet wurde die Feier von der Band „Sing’n’Swing“ aus Hammelburg. Auf dem Kiliansplatz und dem Domplatz gab es für Groß und Klein Bewegungs- und Bastelangebote, etwa vom Matthias-Ehrenfried-Haus, dem Familienbund der Katholiken, der Kolpingjugend und der DJK, sowie Dom- und Domorgelführungen. Das Kolpingwerk lud zu einer Vorleseaktion in das Museum am Dom, unter anderem mit Bischof Jung. Er las das Bilderbuch „Die Schnetts und die Schmoos“ vor.

Erneut veranstaltete das Bistum am Samstagabend eine „Nacht der Hoffnung“ im Kiliansdom. Bei weit geöffneten Domtüren waren die Menschen eingeladen, der Hoffnung des christlichen Glaubens auf die Spur zu kommen. Bis Mitternacht konnten die Gläubigen bei meditativen Texten, ruhiger Orgelmusik, Anbetung, Glaubensgesprächen und Stille im stimmungsvoll beleuchteten Gotteshaus sich selbst vor Gott bringen, gemeinsam den Glauben feiern und die Beziehung zu Jesus Christus vertiefen. Ebenfalls am Samstag fand der Kiliani-Tag der Jugend statt. Im Kilianeum und auch bei einem Spaziergang durch die Stadt konnten die Jugendlichen spirituellen Input mit Kreativem und Action verbinden. In der Jugendkirche feierten sie mit Weihbischof Reder einen Gottesdienst.

Bei einem ökumenischen Gottesdienst im Kiliansdom wirkten zahlreiche Konfessionen mit. Unter anderem wurde das Vaterunser auf Aramäisch, der Sprache Jesu, vorgebetet, und ein freikirchlicher Pastor sowie ein griechisch-orthodoxer Erzpriester hielten eine Dialogpredigt. Wie bei der Premiere im Vorjahr gab es erneut einen Tag der Beschäftigten des Bistums. Gemeinsam feierten sie mit dem Bischof im Dom erst einen Gottesdienst und begegneten dann einander im Kilianeum. Auch an Menschen, die sonst nicht unbedingt im Blick sind, wurde bei der Wallfahrtswoche gedacht. So feierten am Mittwoch Bischof Jung auf der Palliativstation des Schweinfurter Krankenhauses Sankt Josef und Weihbischof Reder in der Kapelle der Ritaschwestern am Juliusspital-Hospiz im Würzburger Stadtteil Sanderau besondere Gottesdienste und besuchten im Anschluss die Todkranken, deren Angehörige und das medizinische Personal. Bischof Jung erklärte in Schweinfurt, am Ende des Lebens seien drei Dinge wichtig: „Zeit, Zuwendung und Zärtlichkeit.“

Eröffnet wurde die Wallfahrt am Sonntag, 6. Juli, mit der Reliquienprozession von Sankt Burkard in den Kiliansdom, an der zahlreiche Fahnenabordnungen teilnahmen. In diesem Jahr lief außerdem wieder eine große irische Delegation mit, die aus der Gegend um Kilians Geburtsort Mullagh kam. Einige Iren trugen auch den Reliquienschrein mit den Häuptern der Frankenapostel über die Alte Mainbrücke. Zum ersten Mal nahm Martin Hayes, Bischof der Diözese Kilmore, in Würzburg an den Kiliani-Feierlichkeiten teil.

Besonders viele junge Gesichter waren jeweils am Montag- und am Freitagvormittag der Wallfahrtswoche im Dom zu sehen. Am Montag feierte Weihbischof Reder einen Gottesdienst mit rund 1400 Kommunionkindern und deren Begleitern, am Freitag waren bei Bischof Jung bei einer Segensfeier etwa 900 Kindergartenkinder und deren Erzieherinnen aus den Städten und Landkreisen Schweinfurt und Kitzingen dabei. Die Fahne der christlichen Hoffnung, der Motivation hinter ihrem Engagement, hielten die kirchlichen Verbände am Dienstagabend bei einem Gottesdienst hoch. Am Donnerstagabend würdigte Weihbischof Reder die Arbeit der Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen der Caritas. Sie seien „Hoffnungsträger“, denn sie machten „durch caritative Tätigkeit Hoffnung“. Den Ordenschristen dankte der Weihbischof am Mittwoch in einem Gottesdienst dafür, dass sie seit den Anfängen mit Kilian, Kolonat und Totnan wesentlich Geschicke und Geschichte des Bistums mitprägen. Besonders klangvoll war der Kiliani-Wallfahrtsgottesdienst der Kirchenchöre und Kirchenmusiker durch den Gesang von rund 400 Chormitgliedern aus der gesamten Diözese.

Hohe päpstliche Auszeichnungen gab es in der Wallfahrtswoche: Für ihr jahrelanges vielfältiges christlich motiviertes Engagement bekamen am Montagabend beim Tag der Politiker und Räte Norbert Baumann, Dr. Harald Ebert, Hans-Georg von Mallinckrodt und Professor Dr. Klaus Reder durch den Bischof jeweils den päpstlichen Silvesterorden verliehen. An die Vertreter der Politik gewandt, betonte der Weihbischof im Gottesdienst, der Satz „So wahr mir Gott helfe“ sei mehr als nur ein netter Zusatz bei der Eidesformel für Politiker. „Er ist Ausdruck dafür, dass wir im Vertrauen auf Gott Hoffnungsträger sein dürfen. Wir dürfen vertrauen, dass es uns mit seiner Hilfe gelingt, Krisen gemeinsam zu meistern.“ Beim Kiliani-Gottesdienst für Verantwortliche in Schule und Erziehung verlieh der Bischof 24 Frauen und Männern die Missio canonica.

Wie gewohnt gab es vor der Kiliani-Wallfahrtswoche Gottesdienste für die Ehejubilare. Bei insgesamt sieben Feiern im Kiliansdom mit Bischof Jung, Weihbischof Reder und Weihbischof em. Boom ließen sich mehr als 1700 Paare segnen, die 2025 auf 25, 50, 60, 65 oder gar 70 Ehejahre blickten.

Bei nahezu allen Gottesdiensten rührten der Bischof und die beiden Weihbischöfe gemeinsam mit Domkapitular Albin Krämer, Bischofsvikar für den Katholikentag, und Dominik Großmann, Referent für den Katholikentag, die Werbetrommel für die bundesweite Großveranstaltung in Würzburg im kommenden Jahr. Vom 13. bis zum 17. Mai 2026 biete das Treffen vielfältige Gelegenheit zur Vertiefung des Glaubens, zum tieferen Verständnis der Bibel, zum Erleben von Gemeinschaft und für besondere kulturelle Angebote.

Für eine kurze Schrecksekunde sorgte der Ausfall der Domorgel wegen eines elektronischen Defekts am Dienstagmorgen vor dem Wallfahrtsgottesdienst mit Weihbischof Boom. Mit ausschließlich Kantorengesang bekam der Gottesdienst so eine besondere und wohl einmalige Note. „Es geht doch, weil Gott mitgeht“, kommentierte der Weihbischof den Vorgang. Bereits am Nachmittag war der Schaden behoben und Domorganist Professor Stefan Schmidt konnte die Orgel wieder mit gewohnter Klangfülle erklingen lassen.

15 Helferinnen und Helfer des Malteser Hilfsdiensts (MHD) betreuten während der gesamten Wallfahrtswoche und der vorgeschalteten Ehejubilarsgottesdienste die Pilgerinnen und Pilger und leisteten in den Gottesdiensten insgesamt mehr als 250 ehrenamtliche Stunden Sanitätsdienst. 20 Mal leisteten sie Hilfe – angefangen bei Pflastern, drei Mal wurde aber auch der Rettungsdienst hinzugezogen, wobei einmal auch ein Transport in eine Klinik erforderlich war. „Das Wetter war nicht ganz so heiß wie in der Woche zuvor. Das kam sicherlich zugute“, zog Christina Gold, Pressesprecherin der Malteser, Bilanz. Kiliani-Manager Matthias Reichert blickte ebenfalls positiv auf die Kiliani-Woche. „Es war eine durchgängig gut besuchte Wallfahrtswoche. Das Wetter hat auch mitgespielt. Die Organisation ist gut gelaufen. Wir sind zufrieden!“

Nähere Informationen zu den Veranstaltungen der Kiliani-Wallfahrtswoche sowie zahlreiche Bildergalerien im Internet unter https://kiliani.bistum-wuerzburg.de.

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sti/mh (POW)

(2925/0758; E-Mail voraus)

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