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„Vertrauen, Respekt und Liebe“

Rund 1700 Ehepaare erneuern ihr Eheversprechen im Kiliansdom – Tipps für eine gute Partnerschaft

Würzburg (POW) Freude und Dankbarkeit sind bei den Gottesdiensten für Ehejubilare im Vorfeld der Kiliani-Wallfahrtswoche im Kiliansdom und auf dem Kiliansplatz zu spüren gewesen. Rund 1700 Ehepaare haben bei den insgesamt fünf Feiern am Donnerstag, 3., und Freitag, 4. Juli, auf 25, 50, 60 oder 65 gemeinsame Ehejahre geblickt, ihr Eheversprechen erneuert und Gottes Segen für ihre Liebe und ihre Familien erbeten. Einige haben verraten, worin das Geheimnis ihrer langen Ehe liegt und warum sie gerne zu diesen besonderen Gottesdiensten nach Würzburg kommen.

Hildegard (84) und Dietmar Müller (87) aus Würzburg-Versbach haben den Gottesdienst am Vormittag des 3. Juli besucht. Und das aus einem ganz bestimmten Grund: Vor genau 60 Jahren haben sie sich an diesem Tag das Jawort gegeben. „Der Gottesdienst ist für mich der Höhepunkt unseres Jubiläums“, sagt Hildegard Müller. Auch zur Goldenen Hochzeit vor zehn Jahren hätten sie den Gottesdienst für Ehejubilare besucht. An der Predigt von Bischof Dr. Franz Jung lobt sie, dass er von den Höhen und Tiefen eines Ehelebens, aber auch von den Grenzen gesprochen habe, an die man stoße. „Es geht eben nicht alles nach Wunsch“, sagt sie. Ihren Enkeln möchten sie und ihr Mann ein Vorbild sein.

Seit 65 Jahren sind Elfriede (89) und Gregor Schmid (91) aus Lohr verheiratet. Für Stolpersteine in der Ehe hat Gregor Schmid eine einfache Formel: „Man hebt den Fuß, steigt drüber, und irgendwann geht man weiter.“ „Nicht aufgeben“, übersetzt seine Frau Elfriede und fügt scherzhaft hinzu: „Es kommt nichts Besseres nach.“ Es brauche ein bisschen Toleranz. Aber eigentlich sei man ja zusammen, weil man sich von Anfang an gut verstanden habe, sind sie sich einig. Einen Kritikpunkt hat Gregor Schmid aber doch. Der Gottesdienst habe ihm gut gefallen, aber die Akustik im Dom habe er als „katastrophal“ empfunden. Das sei ihm auch schon in anderen Kirchen aufgefallen.

„Das Geheimnis einer langen Ehe ist Vertrauen, gegenseitiger Respekt und Liebe auch in schweren Zeiten, die kommen in jeder Ehe vor“, sagt Klaus Keifler über die Ehe mit seiner Frau Mechtild. Die beiden sind 60 Jahren verheiratet und haben sich am Donnerstagnachmittag, 3. Juli, im Kiliansdom segnen lassen. „Und abends beim Einschlafen immer gegenseitig streicheln, auch wenn es ein Problem gibt. Das kann man auch noch morgen lösen.“

Dorothea und Hermann Englert sind seit 50 Jahren verheiratet. Sie waren gemeinsam in der Landwirtschaft tätig: „Wir haben immer zusammen gearbeitet und gelebt. Wir waren nie getrennt voneinander. Ab und zu braucht man Kompromisse. Wir haben immer vier Generationen unter einem Dach. Natürlich gibt es da mal Reibereien, aber das klappt gut.“

Maria und Leonhard Schmitt aus Schwemmelsbach waren am Freitagnachmittag, 4. Juli, im Kiliansdom, um sich segnen zu lassen. Sie sind seit 60 Jahren verheiratet. „Jeder muss mal nachgeben, wenn es Streit gibt“, sagt Maria Schmitt. Ihr Mann Leonhard ergänzt: „Arbeitsteilung ist wichtig. Meine Frau arbeitet immer im Garten, sie liebt den Garten. Aber jeder hilft dem anderen. Es ist wichtig, dass man zusammensteht und alles gemeinsam macht.“

Joseph Keßler (88) aus Oberweißenbrunn, einem Ortsteil von Bischofsheim in der Rhön, greift zu einem bekannten Zitat: „Hinter einer langen Ehe steht immer eine sehr gute Frau – und das kann ich bestätigen.“ Vor 65 Jahren gaben er und seine Frau Etna (84) sich das Jawort. Zur Familie gehören drei Kindern mit Partnern und sieben Enkel. „Wir fühlen uns wie im siebten Himmel, denn wir haben Zeit für uns und unsere Ehe“, sagt Etna Keßler. Zur Eisernen Hochzeit habe ihr Ortspfarrer einen „super Gottesdienst“ gehalten, und auch heute sei „ein schöner Tag für uns“.

Aus Frickenhausen in der Rhön sind am Freitagvormittag, 4. Juli, gleich drei Paare gekommen, die in diesem Jahr Goldene Hochzeit feiern. Weihbischof Paul Reder sei bei ihnen Pfarrvikar gewesen, verraten Christine und Leonhard Raab. Ihr Tipp für ein gutes Zusammenleben: „Man muss diskutieren können, es muss aber auch wieder vorbei sein. Unstimmigkeiten müssen am nächsten Tag geklärt sein.“ „Vertrauen und Rücksicht“, sind nach den Worten von Jutta und Norbert Fuchs wichtig. „Und sich gegenseitig bei Krankheiten halten“, ergänzt Jutta Fuchs. Es sei ein sehr schöner Gottesdienst gewesen, sagt Walburga Hiesel. „Das ist jedem zu empfehlen.“ Ihr und ihrem Mann Georg sei es wichtig gewesen, sich Gottes Segen für ihr Goldenes Ehejubiläum geben zu lassen.

jr/sti (POW)

(2825/0709; E-Mail voraus)

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