Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Vorbilder in Sachen Liebe

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann feiert Gottesdienst mit Ehejubilaren aus den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg sowie der Stadt Aschaffenburg – Paare erneuern Eheversprechen und verraten Erfolgsgeheimnis

Würzburg/Aschaffenburg/Miltenberg (POW) Rund 800 Frauen und Männern aus der Stadt Aschaffenburg und den Landkreisen Miltenberg und Aschaffenburg haben am Donnerstagabend, 8. Juli, bei einem Pontifikalamt mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann für 25, 50 und 60 Ehejahre gedankt. „Sie alle verkörpern erfüllte Hoffnungen auf eine geglückte Liebes- und Ehegemeinschaft“, würdigte der Bischof die Ehejubilare. Bei der Erneuerung ihres Eheversprechens waren viele Paare zu Tränen gerührt. Zusammen mit Weihbischof Ulrich Boom, Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, Mitgliedern des Domkapitels und weiteren Priestern und Diakonen erteilte Bischof Hofmann am Schluss der Feier den Jubelpaaren den Einzelsegen.

„Wirklich gelebte Liebe ist wie ein Frühlingserwachen im oft kalten Winter unserer Zeit.“ Mit diesem Sprachbild beschrieb Bischof Hofmann seine Freude über die große Schar der Ehepaare, die sich jahrzehntelang die Treue hielten. Für ihn gehörten die Tage der Ehejubilare zu den beglückenden Erfahrungen der Kiliani-Wallfahrtswoche. Die Ehejubilare machten beeindruckend deutlich, dass das Modell Ehe nicht aus der Mode kommen dürfe, weil es die Verbindung zum Geheimnis Gottes schlage. So sei weder der Eheabschluss ein nur rein privates Geschehen, noch das Scheitern einer christlichen Ehe nur für die Betroffenen eine Katastrophe. „Das Ehepaar, das durch die Gemeinschaft mit seinen Kindern eine Familie wird, lebt eine christliche Berufung, die zu einem eindringlichen und beglückenden Zeichen der Liebe Gottes zu uns wird.“

Gleichzeitig erinnerte der Bischof daran, dass heute viele Liebesbeziehungen zerbrächen. Die steigende Zahl von Ehescheidungen, die Infragestellung einer christlichen Ehe und die damit verbundene Suche nach ungebundenen Beziehungen ließen viele junge Menschen nicht mehr den Weg zur sakramentalen Eheschließung finden. „Bei der heute um sich greifenden Orientierungslosigkeit brauchen junge Menschen das Beispiel geglückter Lebens- und Ehevollzüge“, sagte Bischof Hofmann. Damit sei keineswegs gesagt, dass die oft große Not zerbrochener Ehen nicht der Aufmerksamkeit, des Mitleids und der Anteilnahme der Kirche bedürfe. „Junge Menschen aber, die sich orientieren wollen, brauchen dringend konkrete Vorbilder.“

Zu Beginn der Feier gossen Ehepaare symbolisch Wasser in sechs Krüge, die auf einzelne Eigenschaften hinwiesen: Liebe, Achtsamkeit, Freude, Geduld, Vergebung und Treue. „Die mit Wasser gefüllten Krüge symbolisieren das, was wir einbringen können, damit wir und andere unsere Beziehungen als wohltuend erleben“, sagte Diözesanfamilienseelsorger Domvikar Stephan Hartmann. Nach der Predigt erneuerten die Jubelpaare ihr Eheversprechen und sagten erneut Ja zueinander: „Wir wollen einander achten und ehren; wir wollen unserer Liebe Raum geben zwischen uns und die schönen und schweren Stunden miteinander teilen. Wir wollen gemeinsam Sorge tragen für die Menschen, die Du, guter Gott, uns anvertraust“, hallte es durch den Kiliansdom. Geglückte und zerbrochene Ehen schlossen die Jubelpaare in ihre Fürbitten ein. So beteten die Frauen und Männer auch für alle, deren Beziehung verheißungsvoll begonnen hat, aber trotz guten Willens heillos gescheiter ist, und für die Menschen, die den Tod des Ehepartners betrauerten. Emotionaler Höhepunkt war schließlich das gemeinsame Danklied „Nun danket alle Gott“ und der anschließende Einzelsegen für jedes Paar.

Das Gelingen einer Ehe, die über 25, 50 oder 60 Jahre bestand hat, umschrieben die Jubilare ganz unterschiedlich: „Der Wille zum Zusammenbleiben und Toleranz sind wichtig. Man sollte den Partner so sein lassen, wie er ist“, riet Bettina Sickenberger (49) aus Aschaffenburg. Ihr Mann Bernd (52) gab sein eigenes Erfolgsrezept für 25 gemeinsame Ehejahre preis: „Immer das machen, was die Frau will“, sagte er schmunzelnd. Die Goldhochzeiter Maria (75) und Walter Trunk (75) aus Miltenberg ließen sich in ihrer Ehe stets von ihrem christlichen Glauben leiten. „Wir reden viel miteinander und gehen in den Gottesdienst“, berichtete Maria Trunk. Bei einem Streit sei es wichtig, sich vor dem Einschlafen wieder zu versöhnen. Dem Partner Freiräume zu lassen, sei ebenfalls notwendig, erläuterten die zwei. Schreiner Walter Trunk habe immer seine Werkstatt als Rückzugsort, wo er sich auch mal austoben könne.

Seit 60 Jahren halten sich Josefine (83) und Richard Huth (85) aus Kahl am Main die Treue. „Wir haben immer zusammengehalten und sind dankbar, dass wir dieses Jubiläum erleben dürfen“, betonte das Paar. Bei ihrer Eheschließung in der Nachkriegszeit sei vieles schlechter gewesen als heute. Deshalb könnten sie vielleicht auch in der Ehe mit Problemen gelassener umgehen, als jüngere Generationen. Elisabeth (64) und Adolf Rehak (69) aus Obernburg feierten zwar kein Jubiläum, können aber dennoch bereits auf 39 gemeinsame Ehejahre zurückblicken. Adolf Rehak erlebte den Tag der Ehejubilare bereits mehrmals als Busbegleiter. „Beim Erklingen der Orgel im Dom bekomme ich immer eine Gänsehaut“, sagte der Vater von vier Kindern. Das allerwichtigste in einer Partnerschaft sei eine gute Kommunikation: „Wenn das Gespräch verstummt, ist die Ehe tot!“

(2810/0890; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Bildergalerie abrufbar im Internet

Weitere Bilder