Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Wie ein Frühlingserwachen im Winter

Rund 1500 Frauen und Männer aus Würzburg, Kitzingen und Main-Spessart beim ersten Kiliani-Tag der Ehejubilare – Eheversprechen erneuert

Würzburg/Karlstadt/Kitzingen/Lohr am Main/Ochsenfurt (POW) Auftakt für die drei Kiliani-Tage der Ehejubilare: Rund 1500 Frauen und Männer aus der Stadt Würzburg und den Landkreisen Kitzingen, Main-Spessart und Würzburg haben am Dienstagabend, 6. Juli, bei einem Pontifikalamt mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann für 25, 50 und 60 Ehejahre gedankt und ihr Eheversprechen erneuert. „Sie alle verkörpern erfüllte Hoffnungen auf eine geglückte Liebes- und Ehegemeinschaft“, dankte der Bischof den Ehejubilaren. Zusammen mit Weihbischof Ulrich Boom, Mitgliedern des Domkapitels und weiteren Priestern und Diakonen erteilte er am Schluss der Feier den Jubelpaaren den Einzelsegen.

Nach dem übergroßen Andrang im vergangenen Jahr feiern die Ehejubilare – nach Regionen getrennt – heuer an drei Abenden der Kiliani-Wallfahrtswoche. 2009 mussten Dom und Neumünster wegen Überfüllung schließen. Am Mittwochabend, 7. Juli, kommen die Jubelpaare aus der Stadt Schweinfurt sowie den Landkreisen Bad Kissingen, Haßberge, Rhön-Grabfeld und Schweinfurt nach Würzburg, am Donnerstagabend, 8. Juli, die Ehejubilare vom Untermain. Insgesamt werden rund 3500 Frauen und Männer erwartet.

„Wirklich gelebte Liebe ist wie ein Frühlingserwachen im oft kalten Winter unserer Zeit.“ Mit diesem Sprachbild beschrieb Bischof Hofmann seine Freude über die große Schar der Ehepaare, die sich jahrzehntelang die Treue hielten. Für ihn gehörten die Tage der Ehejubilare zu den beglückenden Erfahrungen der Kiliani-Wallfahrtswoche. Die Ehejubilare machten beeindruckend deutlich, dass das Modell Ehe nicht aus der Mode kommen dürfe, weil es die Verbindung zum Geheimnis Gottes schlage. So sei weder der Eheabschluss ein nur rein privates Geschehen, noch das Scheitern einer christlichen Ehe nur für die Betroffenen eine Katastrophe. „Das Ehepaar, das durch die Gemeinschaft mit seinen Kindern eine Familie wird, lebt eine christliche Berufung, die zu einem eindringlichen und beglückenden Zeichen der Liebe Gottes zu uns wird.“

Gleichzeitig erinnerte der Bischof daran, dass heute viele Liebesbeziehungen zerbrächen. Die steigende Zahl von Ehescheidungen, die Infragestellung einer christlichen Ehe und die damit verbundene Suche nach ungebundenen Beziehungen ließen viele junge Menschen nicht mehr den Weg zur sakramentalen Eheschließung finden. „Bei der heute um sich greifenden Orientierungslosigkeit brauchen junge Menschen das Beispiel geglückter Lebens- und Ehevollzüge“, unterstrich der Bischof. Damit werde keineswegs gesagt, dass die oft große Not zerbrochener Ehen nicht der Aufmerksamkeit, des Mitleids und der Anteilnahme der Kirche bedürfe. „Junge Menschen aber, die sich orientieren wollen, brauchen dringend konkrete Vorbilder.“

Zu Beginn der Feier gossen Ehepaare symbolisch Wasser in sechs Krüge, die auf einzelne Eigenschaften hinwiesen: Liebe, Achtsamkeit, Freude, Geduld, Vergebung und Treue. „Die mit Wasser gefüllten Krüge symbolisieren das, was wir einbringen können, damit wir und andere unsere Beziehungen als wohltuend erleben“, sagte Diözesanfamilienseelsorger Domvikar Stephan Hartmann. Nach der Predigt erneuerten die Jubelpaare ihr Eheversprechen und sagten erneut Ja zueinander: „Wir wollen einander achten und ehren; wir wollen unserer Liebe Raum geben zwischen uns und die schönen und schweren Stunden miteinander teilen. Wir wollen gemeinsam Sorge tragen für die Menschen, die Du, guter Gott, uns anvertraust“, hallte es durch den Kiliansdom. Geglückte und zerbrochene Ehen schlossen die Jubelpaare in ihre Fürbitten ein. So beteten die Frauen und Männer auch für alle, deren Beziehung verheißungsvoll begonnen hat, aber trotz guten Willens heillos gescheiter ist, und für die Menschen, die den Tod des Ehepartners betrauerten. Emotionaler Höhepunkt war schließlich das gemeinsame Danklied „Nun danket alle Gott“ und der anschließende Einzelsegen für jedes Paar.

Bei der Nachfrage, wie Ehe über 25, 50 oder 60 Jahre gelingen könne, rang manches Paar um Worte. „In Freude und Leid zusammenstehen“, gaben das Ehepaar Paula (82) und Alois (88) Lemmich aus Retzbach als Rat. Sie blickten auf 60 gemeinsame Ehejahre zurück. Die Goldhochzeiter Johanna (73) und Helmut (72) Büdel aus Frammersbach zeigten sich „froh und glücklich“, 50 Jahre lang gemeinsam durchs Leben gegangen zu sein. Besonders freuten sie sich über den Einzelsegen, den ihnen ihr früherer Pfarrer und heutige Weihbischof Ulrich Boom spendete. Gottvertrauen und das gemeinsame Interesse sind für die beiden Gautrachtenberater Gudrun (70) und Alfred (77) Dörr aus Ochsenfurt in den 50 Ehejahren besonders wichtig gewesen. „Wenn es schwer wird, heißt es die Zähne zusammenbeißen und zusammenhalten“, fügte Alfred Dörr hinzu.

(2710/0875; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet

Weitere Bilder