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Kiliani-Wallfahrtswoche 2019

Zeugen für die Frohe Botschaft

Weihbischof Ulrich Boom feiert Pontifikalgottesdienst zum Tag der Orden und Missionare – Nicht Strukturen und Finanzen geben Halt, sondern Gott

Würzburg (POW) Mit rund 250 Ordensleuten, Missionaren und Gläubigen, darunter auch acht Missionare aus der ganzen Welt, hat Weihbischof Ulrich Boom am Mittwoch, 10. Juli, den Kiliani-Tag der Orden und Missionare gefeiert. Ordensleute und Missionare seien berufen, den Menschen in Taten und Worten Gottes Liebe vorzuleben, sagte der Weihbischof beim Pontifikalgottesdienst im Würzburger Kiliansdom. „Gott liebt uns und zeigt uns seine Liebe in Jesus Christus.“ In seiner Predigt ermutigte der Weihbischof die Gläubigen dazu, sich nicht von Äußerlichkeiten blenden zu lassen, sondern auf den Inhalt und auf die Worte Jesu zu schauen.

Anlässlich des 400-jährigen Bestehens der Universitätsbibliothek Würzburg seien in der Ausstellung „Elfenbein und Ewigkeit“ auch die alten Handschriften der ehemaligen Dombibliothek zu sehen gewesen, erzählte der Weihbischof. „Das erste Buch der Sammlung ist in der Nummerierung der Bücher das Kiliansevangeliar.“ Alle anderen Bücher, „so wichtig und gut sie sind“, seien zweitrangig. Der Heilige soll es bis in den Tod bei sich getragen haben. „Das Kiliansevangeliar ist ein Kiliansreliquiar. Erinnerung daran, wofür unsere Glaubenszeugen im wahrsten Sinn des Wortes den Kopf hingehalten haben.“ Auch die Frauen und Männer in den Ordensgemeinschaften und in der Mission seien regional und weltweit Zeugen für die Frohe Botschaft.

Über die Jahrhunderte sei für das Kiliansevangeliar ein prächtiger Einband aus Elfenbein, goldenem Metall und Edelsteinen entstanden. Die alte Handschrift dagegen sei ohne Bilder und Schmuck, nur mit einigen Kommentaren am Rand und zwischen den Zeilen. „So schön der Buchdeckel sein mag, er ist und bleibt Ballast. So schmal und gering das Buch selbst erscheint, der Text ist das Entscheidende.“ Geistliche Erneuerung in der Kirche geschehe da, wo man auf Christus schaue, betonte Weihbischof Boom und erinnerte an das Motto der Kiliani-Wallfahrtswoche: „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ Was Paulus hier dem Timotheus rate, seien letztlich die Evangelischen Räte: Armut, Jungfräulichkeit und Gehorsam. „Nicht das, was wir alles sind und haben, unser Vermögen, gibt uns Kraft, sondern der Geist der Kraft, der von Gott kommt. Gottes Geist der Liebe führt über unsere engen Räume und begrenzte Zeit hinaus“, erläuterte der Weihbischof. Gottes Geist der Besonnenheit helfe beim Fortschreiten.

Wie bei den Jüngern im schlingernden Boot aus dem Matthäusevangelium könne es auch heute Gegenwind geben. „Wir selbst halten bisweilen Christus vielleicht für ein Gespenst. Wir haben den Mut des Petrus und merken aber plötzlich, dass wir keinen Boden unter den Füßen haben“, fuhr der Weihbischof fort. Doch nicht die Absicherung durch Strukturen und Finanzen sei der Boden unter den Füßen, sondern Gott. „Lassen wir uns nicht vom Einband, vom Gold und Elfenbein blenden, und blenden wir nicht selbst, sondern schauen wir nach dem Inhalt, nach dem Wort, das ewig hält, was es verspricht: Ich bin da für euch, ich bin bei euch in Zeit und Ewigkeit.“

Die anschließende Begegnung auf dem Kiliansplatz nutzten viele Ordensleute und Gläubige, um miteinander sowie mit Weihbischof Boom und Bischof Dr. Franz Jung ins Gespräch zu kommen.

sti (POW)

(2919/0766; E-Mail voraus)

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